Justus, unser kleiner Sorgenvogel

Eigentlich hat Justus ja "nur" einen gespaltenen Unterschnabel und muss deshalb regelmäßig, alle 4 Wochen, zur Schnabelküre - ansonsten geht es ihm gut. Aber im Laufe der Zeit hat Justus eine Aversion gegen das "in die Hand nehmen" entwickelt, wenn beim Doc der Schnabel bearbeitet wird.

Bereits mehrere Male hatten wir es, dass wir dachten, ihn verlieren zu müssen. Der Doc ist schon schnell, aber kaum hat er Justus in der Hand, fängt er an zu krampfen und zittern und zurück in der Box, liegt er flach am Boden und japst und es dauert einige Minuten, bis er sich wieder beruhigt hat.

Beim Fliegen zu Hause zeigt er keinerlei Anomalitäten und so haben wir auch auf weitere eventuellen Untersuchungen (z.B. Röntgen) verzichtet, da auch der Doc meinte, dass Justus das wahrscheinlich nicht überleben könnte.

Zu Hause beim Einfangen besteht das Problem nicht, da ich Justus mit dem Kescher nehme und ihn in die Transportbox gleiten lasse. Deshalb bekam ich beim letzen mal eine Medizin - ich nenne es mal "Euphorikum" - mit, von der ich Justus einen Tropfen beim Einfangen verabreichen sollte. Als ich ihn in die Hand nahm, fing er sofort wieder an zu krampfen und lag anschließend platt und japsend am Boden der Transportbox. Ich musste erst warten bis ich zur Tierklinik fahren konnte. Die Wartezeit hat Justus gut überstanden. Bevor es dann an die Schnabelküre ging, informierte ich den Doc über den Vorfall. Er hatte Sorge und um so mehr waren wir beide überrascht, das Justus die Prozedur recht gelassen über sich ergehen ließ.

Nun habe ich künftig den schwarzen Peter -  beim Verabreichen der Medizin. Denn auf die Schnabelküre können wir nicht verzichten, da Justus dann irgendwann verhungern müsste. Ich werde auch mal die Bachblüten-Notfalltropfen nehmen, die ich sonst immer Justus verabreicht habe. Vielleicht hilft es uns beiden.

Auf jeden Fall können wir ein bisschen Daumen drücken gebrauchen, damit Justus auch die künftigen Schnabelküre-Termine schadlos übersteht.