Erläuterung des Clickertrainings

Vom sogenannten Clickertraining hat sicherlich jeder Tierhalter schon einmal gehört oder gelesen. Man kennt es in erster Linie aus dem Hundetraining.

Clickertraining ist für sehr viele Tiere anwendbar und auch Nymphensittiche sprechen darauf gut an. Ziel des Clickertrainings ist es, dem Vogel durch positive Erlebnisse (Verstärkung) bestimmte Verhaltensweisen beizubringen, von denen das Tier profitiert. Es soll in erster Linie den täglichen Umgang erleichtern und fördert zugleich das Vertrauen zwischen Mensch und Tier.

Was benötigt man zum Clickern?

Zuerst benötigt man einen Clicker. Im Zoofachhandel findet man die Clicker in der Regel beim Hundezubehör. Sie sind eckig oder oval mit einem Knopf, der im Inneren beim Drücken ein Klickgeräusch verursacht. Mittlerweile gibt es viele Modelle von Clickern.

Einen einfachen Clicker hält man in der Hand. Es gibt jedoch auch Handschuhe mit einem integrierten Clicker. Einige Modelle haben einen integrierten Targetstick. Diesem soll das Tier im Verlauf des Trainings folgen und den Stick berühren. Zootierwärter verwenden anstatt eines Clickers oft eine Pfeife, damit sie beide Hände frei haben.

Folglich benötigt man einen Targetstick. Hierzu kann ein Esstäbchen dienen, sofern man einen Clicker ohne Targetstick gekauft hat.

Dann benötigt man noch das Superleckerchen, welches der Nymphensittich im Training zur Belohnung bekommt. Auf diese Weise erlebt der Nymphensittich das Training und die ihm dabei gestellten Aufgaben als positiv.

Wie Vögel lernen

Nymphensittiche lernen außerordentlich schnell und so lernen sie auch Dinge, die uns nicht gut gefallen. Lernt ein Nymphensittich, dass seine Halter immer dann ins Zimmer kommen, wenn er einen bestimmten Ton von sich gibt, so ist dies eine Bestätigung für ihn und er wird es wieder und wieder tun.

Wird er dabei ignoriert, wird er es lauter tun, um seine Bestätigung zu erhalten. Diesen Prozess kann man damit unterbrechen, indem man dem Nymphensittich Verhaltensweisen beibringt, die erwünscht sind, wie z. B. ein Lied zu pfeifen anstatt zu rufen.

Wenn der Nymphensittich im Training lernt, dass er für erwünschte Verhaltensweisen belohnt wird, wird es ihm viel mehr Freude bereiten, diese zu zeigen, als das unerwünschte Verhalten. Um dies zu erreichen, muss man seinen Nymphensittich dabei erwischen, wie er etwas „richtig“ macht und man muss dieses Verhalten belohnen und somit verstärken.

An dieser Stelle kommt nun der Clicker zum Einsatz. Denn damit der Nymphensittich genau weiß, wofür er belohnt wird, müsste man ihn exakt in dem Moment, in dem er das gewünschte Verhalten zeigt, belohnen. Dies ist zeitlich fast unmöglich.

Mit dem Clicker kann das Verhalten jedoch präzise im richtigen Moment "markiert" werden und man hat einige Sekunden Zeit, die Belohnung zu reichen. Der Clicker hat also eine Brückenfunktion.