Wissen - Krankheiten
Mit einem Tuch aus dem Käfig fangen
Für die Gabe von Medikamenten oder zur Untersuchung muss man einen Nymphensittich manchmal in die Hand nehmen. Da dies großer Stress für den Vogel ist, sollte man es nur tun, wenn es auch wirklich sein muss. Schon aufgebautes Vertrauen ist sonst häufig schnell zerstört. Die Vögel können gut unterscheiden, ob der Mensch das macht, um ihnen zu helfen oder ob es "unnötig" war. Notwendige Unannehmlichkeiten verzeihen sie einem schnell, unnötige aber womöglich längst nicht so schnell oder auch gar nicht.
Zum Fangen aus einem kleinen Käfig verdunkelt man den Raum so, dass man gerade noch etwas sehen kann. Mit einem sauberen, dünnen Tuch (z.B. ein ausgedientes, zurechtgeschnittenes T-Shirt) greift man dann den Vogel. Störende Käfigstangen werden am besten vorher entfernt. Die Nymphies klemmen sich oft ans Gitter und versuchen die Flügel breit zu machen. Hier kann man das Tuch drüber legen und so vorsichtig die Flügel zusammen schieben.
Der Vogel wird am Kiefer mit Daumen und Zeigefinger gegriffen. Bei sehr zappeligen Gesellen ist es günstig, alternativ den Kiefer zwischen Mittelfinger und Daumen zu greifen und den Kopf zusätzlich von oben mit dem Zeigefinger zu fixieren. Krallt der Nymphie sich am Gitter mit den Füßen fest, nimmt man die andere Hand, um die Krallen vorsichtig zu lösen.
Hat man den Vogel einigermaßen gut in der Hand wickelt man ihn mit dem Tuch ein (weiter den Unterkiefer festhalten, damit er nicht beißt).
Das Licht kann nun wieder eingeschaltet werden.
Für die Gabe von Medikamenten oder die Zwangsfütterung wird der Vogel so gehalten als würde er auf der Stange sitzen, also aufrecht! So gelangt nichts ungewollt in die Luftröhre!
Autor: Susi, 11.08.2009