Wissen - Ernährung
Saaten - Körnerfutter
Saaten, also Körner, sind das Grundnahrungsmittel für Nymphensittiche. In den Weiten Australiens ernähren sich unsere gefiederten Freunde von reifen und halbreifen Samen, sowie Gräsern und Beeren. Die landläufige Meinung ein Nymphensittich komme ausschließlich mit Körnerfutter aus, ist falsch. Eine reine Fütterung von Körnern führt auf Dauer zu Mangelerscheinungen, die sich in einem struppigen Federkleid und Krankheiten äußern.
Doch auch Körnerfutter ist nicht gleich Körnerfutter. Die im Handel erhältlichen Markenprodukte sind häufig zu gehaltvoll für Stubenvögel. Besonders fetthaltig sind Sonnenblumenkerne, weshalb sie auch schnell ranzig werden. Sie sollten daher nur zu einem geringen Anteil im Futter zu finden sein (maximal 5 %, besser noch weniger). Wer sein Futter nicht selber mischen möchte, bestellt es online oder mischt es mit Futter für Wellensittiche.
Experten der EXOPET-Studie empfehlen
- Körnerfutter mit wenig fettreichen Saaten (wie z.B. Sonnenblumenkerne, Negersaat, Hanf) als Grundfutter
- bedarfsgerecht zu füttern (kein zu energiereiches Futter sowie eine Mengenbegrenzung), da Nymphensittiche bei zu viel und/oder zu energiereichem Futter zu verschiedenen Krankheiten, wie z.B. Adipositas, neigen. Dies wird verschiedene andere Krankheiten nach sich ziehen, wenn der Zustand länger anhält.
- die Aufteilung des Futters auf mehr Näpfe als Nymphensittiche vorhanden sind. So können immer alle gleichzeitig fressen, auch wenn die Futtermenge an Körnern begrenzt ist. Ein vom Napf vertriebener Nymphensittich kann an einem anderen Napf weiter fressen.
Erdnüsse sollten aus den gleichen Gründen und wegen erhöhter Schimmelgefahr ebenfalls nicht im Futter enthalten sein. Von Ültje gibt es auf Schimmelpilz geprüfte Jumbo-Erdnüsse, die man ab und an als Leckerchen geben kann.
Pro Vogel gibt man am Tag zwischen 1 und 2 EL Körnerfutter. Ein Stubenvogel mit täglichem Freiflug braucht weniger Futter als ein Vogel in einer Außenvoliere, da sein Stoffumsatz niedriger ist.
Ein Jungvogel benötigt (bis nach der Jungmauser) einen höheren Proteingehalt von 20 % im Futter, wogegen erwachsene Vögel nur noch 15 % benötigen.
Keimtest - Frischetest
Beim Körnerfutter kommt es vor allem auf die Frische an. Um sie zu prüfen, empfiehlt es sich einen Keimtest zu machen. Nur wenn noch ca. 80 % der Körner keimfähig sind, ist das Futter frisch und zur Fütterung geeignet.
Zur Herstellung von Keimfutter gibt es verschiedene Methoden, wie die Siebmethode, die Nutzung eines Keimsets oder die Nutzung von Keimgläsern. Es sind jedoch nur Körnermischungen geeignet, die keine Pellets, Früchte, Nüsse oder sonstige verderbliche Zusätze enthalten. Es gibt daher auch besondere Keimfuttermischungen zu kaufen.
Aufgrund der notwendigen Frische des Futters wird vom Kauf in Super- und Baumärkten abgeraten. Hier ist oft die Lagerung nicht optimal (zu warm, zu feucht, zu hell). Auch loses Futter in Schütten, welches keinen Schutz vor Kinderhänden oder gar Wildvögeln bietet, sollte man zum Schutz vor Krankheiten meiden.
Gequollene Körner sind für Nymphensittiche leichter zu verdauen. Zudem kann man hier gut Vitamin- und Mineralpulver unter mischen. Dies ist besonders im Krankheitsfall von Vorteil.
Keimfutter wird sehr gerne gefressen, wenn die Nymphensittiche sich erst daran gewöhnt haben.
Aufgrund der gegebenen Schimmelgefahr sollte man von der Zubereitung bei höheren Temperaturen jedoch absehen.
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Autor: Susi, letztes Update: 17.08.2019