Wissen - Ernährung
Problematik Hygiene
Keimfutter ist trotz seiner positiven Eigenschaften umstritten. Während des Keimprozesses vermehren sich nämlich nicht nur die Nährstoffe in den Saaten, sondern auch Bakterien und Pilze, mit denen das Futter möglicherweise belastet ist. Für die Herstellung von Keimfutter sind daher folgende Punkte von besonders hoher Bedeutung:
- Einwandfreie Qualität der Saaten
- Verwendung geeigneter Saaten (z.B. mit dem Hinweis "hochkeimfähig", nicht geölt)
- Lagerung der Saaten (kühl, trocken, dunkel, nicht luftdicht - kein Keller!)
- Absolute Hygiene (Keimgeschirr wie Schalen, Siebe usw.)
Merke! Bei sehr warmen Temperaturen (höher als 23 °C) empfiehlt es sich die Herstellung und Fütterung von Keimfutter einzustellen, um die Vögel keiner Gefahr auszusetzen. Ein säuerlicher Geruch ist ein sicheres Indiz für verdorbenes Keimfutter.
Das Keimgeschirr nach Gebrauch peinlichst reinigen, z.B. mit heißem Essigwasser oder auch mit Desinfektionsmittel (z.B. Vanodine V-18) und gut durchtrocknen lassen.
Aufgrund dieser hygienischen Aspekte sind ein Teil der Tierärzte, Züchter und Halter der Meinung, dass die positiven Aspekte die negativen nicht aufwiegen. Sie sprechen sich daher gegen die Verfütterung von Keimfutter aus.
Ohne Keimfutter ist es allerdings noch schwieriger bis unmöglich eine ausgewogene Ernährung, weitestgehend ohne Futtermittelzusätze, sicherzustellen.
Behandlung oder auch Desinfektion von Keimfutter
Zur Reduktion von Schimmelpilzen, schädlichen Keimen und Bakterien werden im Fachhandel diverse Mittel angeboten. Eines dieser Produkte ist MonoProp der Firma Anitox, welches vornehmlich auf Propionsäure basiert. Wissenschaftliche Studien sind zu positiven Ergebnissen beim Einsatz gekommen. Negative Erfahrungen, die auf die Nutzung des Mittels zurückzuführen wären, sind bisher nicht bekannt geworden. Es wird von vielen Züchtern verwendet. Eigene Erfahrungen haben wir bisher mangels Nutzung jedoch nicht.
Eine weitere Variante stellt der Zusatz von Mitteln zur Trinkwasserdesinfektion, wie Vanodine V-18, dar. Es ist ein Produkt auf Jodbasis. Hierzu liegen bisher keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor, doch ist anzunehmen, dass die Körner die Jodverbindungen aufnehmen.
Als "natürlicher Schutz" wird auch die Zugabe einer Propolislösung ins Quellwasser empfohlen. Dies scheint eine mögliche Alternative zu sein, da die Wirkung von Propolis auch wissenschaftlich anerkannt ist.
Wichtig ist es, für diesen Zweck keine homöopathische Lösung zu verwenden!
weiterführende Weblinks:
unsere Buchtipps:
Autor: Susi, letztes Update: 01.06.2010