Wissen - Ernährung
Gewöhnung an Frischkost
Bei der Gewöhnung an Frischkost ist es zunächst wichtig etwas anzubieten, das im Allgemeinen auch gerne von Nymphensittichen gefressen wird:
Dann gibt es verschiedene Varianten Frischkost anzubieten. Wie es die eigenen Nymphensittiche am besten annehmen kann man nur ausprobieren.
Wie anbieten?
Gut ist es, wenn das Frischfutter an einem leicht zugänglichen Ort angeboten wird. Es sollte besser und einfacher erreichbar sein als das trockene Körnerfutter. So kann man Frischkost weiter oben anbieten und Körner weiter unten oder am Boden der Voliere. Auch Nymphensittiche sind bequem und probieren dann doch mal was aus, bevor sie sich hinunter bemühen.
Wenn die Vögel schon eine Schale oder einen Napf für Leckerchen haben, kann man sich dies ebenfalls zu Nutze machen. Wenn die Vögel wissen, dass es in bestimmten Schalen an bestimmten Orten Leckeres zu fressen gibt, werden sie aufgeschlossener sein, auch Unbekanntes aus diesen Näpfen zu probieren.
Auch die Form spielt häufig eine Rolle. Gemüse und Obst kann man:
- im Ganzen auf Äste spießen oder anklemmen (aber bitte keine Wäscheklammern benutzen, damit der Vogel sie nicht irgendwann am Fuß klemmen hat!)
- in schnabelgerechte Stücke schneiden
- in Stifte schneiden
- in Scheiben schneiden
- raspeln
- mit dem Sparschäler in Streifen hobeln (z.B. bei Möhren)
Kräuter und Gräser kann man:
- in Weidenteile stecken
- mit Kabelbindern am Käfig befestigen
- auf den Käfig oder die Voliere legen
- in Sträußchen am Kletterbaum befestigen
und was einem sonst noch einfällt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Häufig wird Frischkost angenommen, wenn es als Spielzeug wahrgenommen wird. Dafür gibt es im Handel Edelstahlspieße, so dass man hier Frischkost aufspießen kann und die Nymphensittiche daran knabbern wie beim Spielzeug.
Die Spieße, die oben verschraubt werden, haben häufig eine bessere Haltbarkeit als die anderen.
Manchmal hilft es auch Körner mit dem Gemüse zu mischen oder Gemüse mit Körnern zu spicken oder ähnliches.
Hier wurde ein Apfelstück einmal mit Sonnenblumenkernen (sparsam verweden!) und Buchweizen gespickt bzw. mit Mohairhirse paniert. Der klein geschnittene Apfel wurde ebenfalls mit Mohairhirse gemischt. Man sollte etwas verwenden, was die eigenen Nymphensittiche sehr gerne fressen.
Selbst, wenn es zu Beginn nur die Körner sind, die gefressen werden, so werden sich die Vögel nach und nach an den Geschmack gewöhnen und auch mal in die Frischkost beißen.
Merke! Frischkost sollte maximal ein paar Stunden im Raum stehen. Ist es mit Körnern gemischt, so sollte man die Zeit besser verkürzen und dann alles zusammen entsorgen. Die Körner bitte ebenfalls entsorgen, da sich aufgrund der Feuchtigkeit Bakterien und Schimmelsporen vermehrt haben, die noch nicht sichtbar sind.
Immer was Neues?
Man macht zu Anfang häufig den Fehler, zu viel auf einmal zu wollen. Nymphensittiche stellen ihre Halter oft vor eine große, lebenslange Lernaufgabe - Üben in Geduld und das in jeder Hinsicht. In Bezug auf die Frischkost bedeutet das, dass man auch damit rechnen muss, zu Anfang viel wegzuwerfen.
Es macht sich oft besser, ein und dasselbe Futtermittel mehrere Tage hintereinander in gleicher Form am gleichen Ort anzubieten. Oft trauen sie sich nicht am ersten Tag und wenn es dann am nächsten Tag schon wieder etwas anderes gibt, dann erst recht nicht.
Man sollte also bei etwas, das noch nicht angenommen wurde, mindestens eine Woche dabei bleiben und erst dann die Form oder den Platz wechseln.
Hat man Möhren z.B. je eine Woche im Ganzen, gestiftet, gehobelt, in Scheiben geschnitten, in der Schale und als Spielzeug verarbeitet angeboten und sie werden einfach nicht genommen, dann ist es an der Zeit das nächste Futtermittel auszuprobieren. Es wird also im Zweifel sehr lange dauern bis die Art gefunden ist, wie die eignen Nymphensittiche es fressen.
Hat man etwas gefunden, was sie mögen, sollte man es dennoch nicht täglich geben. Das wäre zu einseitig. Wissen die Vögel erst, dass ihnen nur angeboten wird, was auch fressbar ist, wird häufig auch Neues zumindest probiert. Alles was sehr saftig ist, wird dabei häufig nicht so gerne genommen.
Voressen - Futterneid wecken
Sind die eigenen Nymphensittiche recht zahm und wollen sie ohnehin ständig das essen, was ihre Halter gerade verzehren, dann kann man es mit Voressen versuchen. Lautes Schmatzen und ständiges "Hmmm, lecker, lecker" kann außerdem dazu beitragen den Futterneid zu wecken. Das klingt jetzt lustig, ist aber durchaus ernst gemeint.
Außerdem ist es mit solchen Tieren ohnehin schwierig, überhaupt noch Junkfood zu sich zu nehmen, ohne die Tiere zu gefährden, denn auch, wenn es sehr niedlich sein mag, so ist menschliche Nahrung doch in 99 % der Fälle ungesund für die Vögel. So wird man auch als Halter quasi dazu gezwungen, auf gesunde Rohkost umzusteigen. Das Zusammenleben ist um einiges leichter, wenn man im Beisein der Vögel nur noch das isst, was auch die Vögel fressen dürfen.
Natürlich sind andere Nymphensittiche, die Frischkost annehmen, am besten geeignet, um den Futterneid zu wecken. Möchte man den Schwarm ohnehin aufstocken, könnte dies eines der Auswahlkriterien sein. Ansonsten hilft nur Geduld, Geduld, Geduld ...
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Autor: Susi, letztes Update: 02.02.2013